Klima? Neutral!

08.04.2022

WAS BEDEUTET KLIMANEUTRALITÄT?
Jeder und jede Deutsche verursachten laut EU-Kommission und Umweltbundesamt im Jahr 2020 rund 11,5 Tonnen CO2 – auf das ganze Land hochgerechnet waren das insge-samt 739 Millionen Tonnen. Die sollen also auf null heruntergefahren werden? Nicht ganz. Denn Klimaneutralität bedeutet nicht, überhaupt kein CO2 auszustoßen. Die Restmenge darf vielmehr nur so groß sein, dass sogenannte Senken sie aufnehmen können. Natürliche Senken sind Wälder, Moore oderdie Weltmeere. Eine technische CO2-Senke ist die sogenannte „Carbon Capture and Storage“-Technologie (CCS), bei der CO2 aus Abgasen abgeschieden und eingelagert wird. Eines haben all diese Senken gemeinsam: Ihre Kapazität ist begrenzt. Daher ist es un-verzichtbar, den Ausstoß von Treibhausgasen so weit wie möglich zu reduzieren.
WIE WIRD MAN KLIMANEUTRAL?
Grundsätzlich gibt es zwei Wege, um als Un-ternehmen, Kommune oder auch Privatperson klimaneutral zu werden. Die eine: Man lässt einfach alles so, wie es ist und investiert in Klimaschutzprojekte irgendwo anders auf der Welt. Rechnerisch ist so leicht eine ausgeglichene Klimabilanz zu erreichen, auch wenn im eigenen Land weiterhin hohe Emissionen verursacht werden. Wirksamer ist daher die zweite Methode: Man überdenkt sein eigenes Handeln und schaut, wo man CO2 und andere Treibhausgase einsparen kann und nutzt diese Möglichkeiten, wann immer es geht. Nur noch der kleine Rest an Emissionen, der schließlich übrigbleibt, wird durch Klimazertifikate ausgeglichen.
KLIMANEUTRALITÄT IM HAUSHALT
Zwar bedarf es der politischen Rahmenbedingungen, um größere gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen. Dennoch kann jede und jeder seinen Beitrag leisten. Dazu zählt die Nutzung von klimafreundlichen Verkehrsmitteln, eine bewusste Ernährung oder der Kauf nachhaltiger Textilien. Die beiden größten Hebel im Haushalt sind die Heizung und die Stromversorgung. So machten Raumwärme und Warmwasser laut Statistischem Bundesamt 2019 rund 86 Prozent des Energieverbrauchs eines Haushalts aus. Wer sein Haus dämmt und bei der Heizung auf erneuerbare Energien setzt, kann daher immense Mengen an CO2 einsparen. Bei der Stromversorgung können sich Haushalte mit einer Photovoltaikanlage ein Stück weit klimaneutral aufstellen. Übrigens wirkt sich Klimaneutralität nicht nur auf die Umwelt aus, sondern auch auf den Geldbeutel. Denn mit einem bewussten Verhalten kann man ganz nebenbei den steigenden Energiekosten entgegenwirken!